Berge und Meer, Palmen und Wälder prägen diese Radreise durch zwei Regionen Italiens dies- und jenseits des Apennin, in Sichtweite der Seealpen im Westen und der Marmorbrüche in den Alpi Apuane im Süden. Im ersten Teil der Reise durchstreifen wir die weich geschwungene Landschaft der „Langhe" und der Weinberge des Barolo in Piemont und radeln durch die dunklen, schattigen Wälder an den Ausläufern des Monte Beigua im Norden von Ligurien. Der zweite Teil führt uns in die wilde Bergwelt des Apennin zwischen Genua und La Spezia und an die Steilküste der Cinque Terre mit seinen in Terrassen angelegten Feldern, vorbei an Küstendörfern, die wie Adlerhorste malerisch auf den Felsklippen über der levantinischen Küste thronen und einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen.
Charakteristik dieser Radreise:
tägl. Streckenlänge | tägl. Höhenmeter | |
Rennradfahrer | 60-118 km | 740-1780 m |
Trekkingradfahrer | 44-77 km | 340-800 m |
Die Absagefrist des RV bei Nichterreichen der Mindestteilnehmer beträgt 4 Wochen
Anreise ab Nußdorf über den Brenner nach Italien, durch die Poebene Richtung Genua nach Ovada. Unmittelbar nach der Autobahnausfahrt laden wir am frühen Nachmittag unsere Räder aus und starten zu unserer Einrolltour ins Hotel nach Sassello. Es bieten sich zwei Varianten an, die etwas sportlichere über den Passo di Faiallo mit toller Aussicht hinaus zur Küste und den Hafen von Genua, oder die gemächlichere Tour entlang des Orba-Flüsschens hinauf zu den nördlichen Ausläufern des Naturparks um den Monte Beigua.
Wir verlassen heute Sassello und fahren mit dem Bus hinüber ins unmittelbare Hinterland von Genua. Bei Torriglia starten dann die ersten Radler zur Fahrt durch den ligurischen Apennin hinüber ins Trebbia-Tal, in die Nachbarregion Emilia Romagna. Vorbei an sanft gerundeten und dicht bewaldeten Bergkämmen schlängelt sich unsere Straße durch die Schluchten der Trebbia hinab nach Marsaglia, wo sich das Tal etwas weitet und auf terrassiertem Kulturland etwas Landwirtschaft zulässt. Hier machen wir Pause und am Nachmittag geht's gemächlich am Aveto-Fluss mit seinen zahlreichen alten steinernen Brücken zurück nach Ligurien, hinauf zum Passo Forcella. 500 Höhenmeter, verteilt auf über 40 km, lassen erahnen, dass die Fahrt durch bunte Almwiesen allen leicht fällt und so gelangen wir bald hinunter in die Nähe der Küste bei Chiavari, wo uns der Bus empfängt und nach Sestri Levante bringt.
Das Highlight der Woche steht heute auf dem Programm: die Fahrt durch die Cinque Terre zwischen Sestri und La Spezia. Gleich zu Beginn genießen wir einen von zahlreichen Ausblicken auf die Küste, die sich auf der gesamten Strecke fortsetzen und einen ersten Fotostopp bereits nach wenigen Kilometern „erzwingen“. Rechts unterhalb der Straße liegt Bonassola, genauso malerisch in die Steilküste eingekesselt wie das direkt vor uns liegende Levanto. Hinter Levanto biegen wir dann auf eine schmale Straße ein und das bisher Erlebte erfährt nochmals einen Höhepunkt. Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore, die „Fünf Flecken“, folgen wie Perlen aufgereiht entlang der Steilküste unserem Weg. Krönend auf Felsvorsprüngen, inmitten der terrassierten Weinberge, fordert jeder Ort seinen Schnappschuss und erst kurz vor La Spezia ist Schluss. Wir machen Mittag und kehren am Nachmittag über die alte Nationalstraße 1 nach Sestri Levante zurück, nicht ohne auch hier den einen oder anderen Blick hinaus auf die Küste zu ergattern.
Heute erleben wir den sportlich anspruchsvollsten Tag der Tour. Gemächlich, aber lange, ist der Anstieg hinauf zu Passo di Bocco, doch die Aussicht auf die umliegende Bergwelt und die kleinen Dörfer, die hell leuchtend aus dem dunklen Grün der Wälder herausspitzen, lässt die Fahrt sehr kurzweilig werden. Neuerlich überfahren wir die Regionalgrenze Ligurien/Emilia, doch kurz vor Bedonia geht's wieder zurück Richtung Küste. Auf halbem Weg hinauf zum Passo di Cento Croci machen wir Mittag in Tarsogno. Nach der Stärkung ist der Rest des Passes dann bald geschafft. Einer langen Abfahrt hinunter nach Torzo folgt nur noch ein kleiner Zwischenanstieg hinauf zur Aussichtskapelle am Colle di Velva. Hier genießen wir noch einmal den Blick Richtung levantinische Riviera und die pittoresk an den Südflanken des Apennin hängenden Dörfer Velva und Castiglione. In Sestri beenden wir die Reise und streifen am Abend ein letztes Mal durch die schmalen Gassen der Altstadt.